14 Jun „Es tut mir so weh“ – ich stell mich nicht an
„Es tut mir so weh“ …
* Dieser Beitrag enthält Werbung - Buchtitelnennung
Hallöchen, hier ist wieder euer Amigo
Heute möchte ich dir von meiner Empfindsamkeit erzählen.
Es gibt Dinge, die ich ganz schrecklich finde, weil ich eine so hochsensible Wahrnehmung habe.
Ich mag zum Beispiel im Winter keinen engen Hundemantel mit Gummizug tragen. Da ich zu der Hunderasse Podenco Ibicenco gehöre, bin ich ein Hund, der sehr schlank gebaut ist. Ich habe kein wärmendes Unterfell und auch fast kein schützendes Fettpolster. Somit ist es wichtig, dass mein Körper im Winter warm gehalten wird.
Aber alleine schon das Anziehen von diesem Hundemantel nervt mich ungemein. Der warme Fleecestoff knistert auf meinem Fell und es kribbelt. Auf einmal fühlt sich alles so eingeengt an und drückt.
Meine wärmende Hundekleidung darf aber nicht drücken, scheuern oder kratzen! Das ist nicht nur unangenehm, sondern tut mir auch manchmal richtig weh.
Kennst du das auch?
Reagierst du auch so empfindsam bei bestimmten Kleidungsstücken?
Was fühlt sich bei dir komisch an?
Im Sommer liege ich gerne im warmen Gras, aber manchmal fühlt es sich so an, als würden die Grashalme in meinen Bauch stechen. Es tut mir weh.
In einigen Städten sind so unebene Steine oder manchmal sind um eine Parkbank auch so kleine Steinchen. Das fühlt sich so unangenehm an, weil die Steine am Bauch drücken oder piksen, so dass ich mich dann gar nicht hinlegen mag. Ich liege lieber auf einer weichen Decke.
Ich bin mir sicher, dass sich das niemand so richtig vorstellen kann, wie empfindsam ich bin. Denn anderen Hunden scheint es nichts auszumachen.
Aber ich habe eben eine sehr sensible Wahrnehmung.
Daher ist es enorm wichtig, dass andere ruhig erfahren dürfen (nein, nicht dürfen, sondern müssen!), wie intensiv und empfindsam ich wahrnehme.
Ich spüre die allerfeinsten Dinge auf meinem Fell oder meiner Haut.
Kennst du auch solche Störfaktoren?
Kinder haben mir erzählt, dass die Waschschilder an ihrer Kleidung kratzen und scheuern, die meisten Sockennähte drücken, enge Hosen sich unangenehm anfühlen, Schuhe kneifen… usw.
Was fühlt sich für dich auf der Haut unangenehm an?
Ich bin auch etwas schmerzsensibler als andere Hunde. Ich habe extra schmerzsensibler geschrieben, weil dies meine Wahrnehmung besser beschreibt. Ich bin sensibler aber nicht wehleidig. Das ist ein großer Unterschied.
Wenn mir etwas weh tut, dann fühlt sich das ganz schrecklich an. Ich mag dann gar nicht, dass diese Stelle berührt wird und ich bin mit meiner Aufmerksamkeit immer in diesem Bereich. Das stresst mich manchmal ganz schön.
Kennst du dies auch?
Meine sensible Empfindung ist keine Anstellerei, sondern ist genauso, wie ich es beschreibe.
Meine Wahrnehmung ist total normal, denn ich gehöre zu einer kleinen Gruppe von Hunden, die die Welt ein wenig intensiver wahrnehmen. Genauso ist es auch bei Menschen. Es gibt sensible Menschen und einige fühlen noch intensiver und sie sind hochsensibel. Die Wissenschaft schreibt darüber, dass 10 – 15 % der Menschen und Tiere hochsensibel sind.
Du bist also nicht komisch oder stellst dich an, falls du auch so intensiv fühlst.
Du nimmst Dinge einfach nur etwas intensiver wahr, weil du hochsensibel bist.
Du bist einfach eine Mimose! Ich bin auch eine.
Eine Mimose ist eine total schöne Pflanze, die sogar ein großer Baum werden kann. Mimosen haben gelbe oder pinkfarbige Blüten und Mimosen sind extrem berührungssensibel. Sie mögen keine groben Berührungen oder Zugluft, dann ziehen sie ihre Blätter zusammen.
Wenn dir also etwas unangenehm ist oder sogar schmerzt, dann vertraue deinem Gefühl. So wie du fühlst, ist es ok. Du bist hochsensibel.
Also, meine Botschaft für heute :
Vertraue deinen Gefühlen, denn deine Gefühle sind richtig und wichtig.
Drück deine Gefühle nicht weg, sondern Gefühle wollen gefühlt werden.
Vertraue deinen Gefühlen, denn deine Gefühle sind richtig und wichtig.
Fühlt sich etwas unangenehm oder komisch an, dann sorge für Abhilfe. Es ist niemals gut, einfach etwas auszuhalten. Das sorgt nämlich für „bösen“ Stress (das ist Stress der nicht gut tut) in deinem Körper. Am Ende dieses Beitrages findest du noch einen Tipp, wenn wie du dich entspannen kannst, wenn du dich unwohl oder gestresst fühlst.
Manchmal ist es hilfreich, um Unterstützung von deinen Eltern oder deinen Freunden/Freundinnen zu bitten. Ich werde zu diesem Thema im nächsten Beitrag noch mehr schreiben.
PS1: Ich habe noch einen tollen Buchtipp für dich.
In dem Buch findest du tolle Mutmach- und Entspannungsgeschichten und dazu gibt es sogar als Download noch ein Workbook für dich und eine Überraschung
Hier findest weitere Infos zu diesem Buch:
Das Buch ist ein Vorlesebuch und als eBook erschienen (kann auch auf dem Tablet oder Laptop in der App gelesen werden), im Juli wird es als Taschenbuchausgabe erscheinen
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PS2: und wenn du dich unwohl oder gestresst fühlst, habe ich noch einen Wohlfühltipp für dich:
Die Glückspunkte streichen:
Amigo liebt das sanfte Streichen auf den Zonen der sogenannten Glückspunkte sehr. Er kann sich sofort entspannen und die komischen Gefühle durch zu viel Stress können sich schnell auflösen.
Und so geht es:
Die „Glückspunkte“ sind wichtige Punkte zur Stressreduktion und Entspannung. Sie liegen am Kopf bzw. an der Stirn.
Lege Daumen und Zeigefinger in der Mitte der Augenbrauen auf und gleite dann sanft die Stirn hoch, bis du leichte Höcker auf deiner Stirn erfühlen kannst.
(Hinweis: Die Stirnbeinhöcker liegen niemals am Haaransatz, dann ist man zu weit oben – siehe Skizze.)
Mit Daumen und Zeigefinger diese Zonen einen Moment lang leicht kreisend massieren und/oder mit leichtem Druck halten.
Streiche ganz sanft über die Punkte auf deinen Stirnbeinhöckern
Skizze Copyright Carla Wendt / aus dem Buch „Ich bin wie ich bin – genial und total normal“
Der Tipp stammt aus dem Buch:
Pingback:„Es tut mir so weh“ - Ist mein Kind eine Mimose? - IBI-ZA
Posted at 14:48h, 29 Juni[…] Möchtest du das Thema mit deinem Kind besprechen, dann empfehle ich dir den Blogbeitrag “Ich stelle mich nicht an” von Amigo, dem Mutmacher und Botschafter für hochsensible Kinder, hier ist der LINK […]