Heilsames Yoga dank dem Seelenmuskel „Psoas“ und dem Vagusnerv … mein persönlicher WOW-Moment

Heute berichte ich über einen persönlichen WOW-Moment und eine wichtige Erfahrung

Vor ein paar Jahren kam eine Yogaschülerin in meinen Kurs. Sie litt unter extremen Muskelverspannungen. Selbst leichte Yogaübungen fielen ihr schwer und sogar sich einfach auf den Rücken auf die Yogamatte zu legen, empfand sie als unangenehm und sogar schmerzvoll.

Sie beschrieb ihren Zustand so, als würde sie einen schmerzenden Muskelpanzer mit sich tragen, der sie umhüllt.

Ich versuchte sie zu verstehen, aber ich konnte es nicht wirklich nachempfinden.

Yoga ist ein Teil von mir

Das mag daran liegen, dass ich schon immer sehr sportlich und beweglich war. Im Alter von Anfang 20 Jahren habe ich mit Yoga begonnen und die Übungen waren mein täglicher Begleiter. Im Jahr 1992 habe ich meine Yogalehrerprüfung erfolgreich absolviert und anschließend nach der Geburt meines Kindes eine kurze Yogapause eingelegt, aber dann auch zeitig wieder mit den Übungen gestartet und seit fast 30 Jahren unterrichte ich beinah ununterbrochen Yoga für Frauen und seit 1992 Yoga für Kinder und Jungendliche.

Eine Zwangsyogapause mit fateler Auswirkung

Im August 2021 stürzte ich ziemlich heftig. Zum Glück habe ich mir nichts gebrochen, aber mein linker Fuß erlitt einen Bänderriss und wahrscheinlich auch noch einen weiteren Bänderanriss, extreme Prellungen und Zerrungen.

Mein Fuß war über einen längeren Zeitraum sehr geschwollen und die Konturen waren kaum erkennbar.

Der Heilungsprozess zog sich sehr lange hin. Inzwischen ist es ein Jahr her und ich bin immer noch nicht ganz beschwerdefrei.

Aufgrund meiner Immobilität, insbesondere was das Aufstehen vom Boden betraf, habe ich erst Ende Dezember 2021, also nach vier Monaten Yogapause, versucht ein paar leichte Yogaübungen zu machen. In der Zwischenzeit habe ich lediglich kurze Spaziergänge mit dem Hund gemacht.

Tja, was soll ich sagen… Es fiel mir schwer im Schneidersitz zu sitzen und einfache Yogaübungen, wie beispielsweise der Kamelritt (Spinal Flex), Körperkreisen und die Seitendehnung mit „Schlabberwangen“ (Entspannung der Kiefer-Kaumuskulatur) fielen mir total schwer. Die Übung „Katz- und Kuh“ fühlte sich sehr unangenehm an, ich konnte kaum auf den Knien ausharren und mein Rücken schien unbeweglich zu sein und alles tat mir weh. Die Schmetterlingsposition konnte ich kaum einnehmen und im Langsitz war die Vorwärtsdehnung ein Desaster.

Ich fühlte meinen verhärteten Muskelpanzer und war total unbeweglich. Meine Geschmeidigkeit hatte ich verloren.

Auf einmal musste ich an meine Yogaschülerin und ihren Muskelpanzer denken.

Ich war richtig erschrocken, denn ich hatte zuvor gar nicht wahrgenommen, dass sich meine Muskulatur so verhärtet hatte und meine Faszien ihre Geschmeidigkeit verloren hatten. Das musste ich ändern. Obwohl es sehr mühselig war, vom Boden wieder aufzustehen, startete ich und machte nun täglich ein paar einfache Yogaübungen.

Es war eine große – und manchmal schmerzhafte – Herausforderung für mich und es hat ein paar Wochen gedauert, bis ich wieder einigermaßen beweglich war und mich im Rückenbereich geschmeidig fühlte.

Die vertraute wiederkehrende Geschmeidigkeit hat mir regelrecht Glücksgefühle bereitet.

Ein „Zufall“ führte mich zur Neuentdeckung des Psoas-Muskels

Von einem Orthopäden bekam ich im Frühjahr ein Rezept für Fußphysiotherapie. Die ersten beiden Einheiten waren sehr wohltuend, aber dann schoss es mir nach einer Behandlung in die Wade und ich konnte eine Woche lang fast nicht richtig laufen. Beim nächsten Termin versuchte die Therapeutin die Wade zu lockern, aber der Schmerz blieb und ich humpelte weiter herum.

Scheinbar durch „Zufall“ entdeckte ich in einem Yoga-Newsletter ein Angebot „Yoga für den Psoasmuskel und Vagusnerv“. Obwohl meine Beweglichkeit noch nicht wieder ganz hergestellt war, folgte ich meinem inneren Ruf und buchte dieses Seminar.

Mit der Dozentin Dr. Rebecca Fuchs besprach ich vorab mein kleines Hindernis. Die erste Yogastunde  bei ihr war eine große Herausforderung für mich, denn es waren andere Übungen, als die aus meinem derzeitigen Wohlfühlprogramm. Einige der Übungen fand ich richtig klasse, aber einige konnte ich gar nicht ausführen.

Diese erste Yogastunde bei Rebecca werde ich niemals vergessen!

Nach der wohlverdienten Entspannungseinheit bin ich aufgestanden und meine schmerzhafte Wade fühlte sich auf einmal ganz leicht an. Zuerst war ich irritiert und dachte an eine falsche Wahrnehmung. Aber auch beim spätabendlichen Gassigang mit meinem Hund stellte ich fest, dass ich wieder leicht und schmerzfrei laufen konnte.

Alles ist miteinander verbunden!

Bingo! Das Problem war der Psoas-Muskel. Der verspannte Psoas-Muskel ist in Resonanz mit meiner Fußmuskelverspannung gegangen und die ganze linke Beinseite hat reagiert und eine extreme Muskelspannung aufgebaut.

Ein paar Übungen für den Psoas hatte ich bereits in mein Yogaprogramm eingebaut, aber diese waren scheinbar nicht so effektiv wie die Übungen von Rebecca in der ersten Yogaeinheit.

Ich bin ihr total dankbar und die Übungen – die ich eigentlich aus meiner Yogalehrerinnenausbildung kenne, aber so nicht mehr präsent hatte – habe ich fortan in mein tägliches Yogaprogramm eingebaut.

Für mich war es eine wertvolle Lektion so bewusst zu fühlen, wie alles miteinander verbunden ist und wie enorm schmerzhaft verzottelte Faszien sein können. Zusätzlich habe ich noch ein paar weitere Übungen für die Fußmuskulatur eingebaut, um meinen Fuß in der Heilungsphase zu kräftigen und vor allen Dingen die Muskeln und Sehnen zu dehnen und zu mobilisieren. Unsere Füße sind schließlich unsere Basis. Es ist wichtig, an die Füße zu denken, denn durch die Fußfehlbelastung und die fehlende Kraft der untrainierten Muskulatur ist mein linker Fuß nach innen gekippt und hat für eine heftige Entzündung der Achillessehne gesorgt.

Der Vagusnerv reguliert unser Nervensystem

Das Thema „Vagusnerv“ fand ich schon immer spannend und ich habe einige Bücher zu diesem Thema. Mit diesem Thema bin ich im letzten Jahr noch einmal intensiv in Kontakt gekommen. Dr. Daniela Sinsel sprach auf ihrem Instagram- und YouTube-Kanal immer wieder vom Vagusnerv und der Polyvagaltherapie nach Steven Porges. Mein Interesse war sofort geweckt, sodass ich gleich nach dem Kurs von Rebecca eine Fortbildung zum Thema „Polyvagal meets Yoga“ gebucht habe.

Yoga zu üben bedeutet für mich, nicht nur eine Übungsabfolge zu machen, sondern in Bewegung kommen, die Muskulatur und Faszien zu dehnen, Spannungen aus dem Seelenmuskel Psoas abzubauen und den Vagusnerv zu stimulieren, um Körper, Geist und Seele wieder in Balance zu bringen.

                     Yoga ist definitiv heilsam!        

meditation herz

Mein persönlicher Tipp für dich:  Bleib in Bewegung, und denke die Muskulatur und die Faszien regelmäßig (am besten täglich) und sage nie „Ich habe keine Zeit“! Selbstfürsorge ist das Zauberwort und nichts ist wichtiger als die eigene Gesundheit und Wohlbefinden.

Mein Yogaunterricht ist immer ganzheitlich ausgerichtet „IBI-ZA“ – Ich bin ich – zentriert und achtsam,

Herzensgrüße Sabina
Sabina Pilguj
sabiza@t-online.de

Im Sonnenjahr 2017 habe ich mich entschlossen mit einem Blog „Ibiza"- Ich bin ich - zentriert und achtsam“ online zu gehen. Ich schreibe über alltägliche Themen, über Hochsensibilität, mein Herzensanliegen "Hochsensible Kinder stärken", den Lifestyle-Hippie, Yoga und Kinderyoga sowie über unsere tierischen Freunde.

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