16 Jun Ein Erlebnis für alle Sinne: Der Holunder
Sternenpracht und der einzigartige Duft des Holunders
Der Monat Juni lädt ein, die wunderschönen Sternchenblüten zu bewundern und die Mühe lohnt sich, aus diesen Blüten mit dem einzigartigen Duft und Geschmack Gelee oder Sirup zu kochen (es ist wirklich kinderleicht).
Der Duft des Holunders zeigt mir schon in die Nase, wenn der Holderbusch noch gar nicht zu sehen ist. Er ist einzigartig und unverwechselbar. Immer der Nase nach und dann strahlen einen die vielen hellen Sternchenblüten an – es ist eine wundervolle Augenweide.
Der Holderbusch
Und wer kann sich nicht an den Kindertanz, mit dem alten Kindervers erinnern:
„Ringel, Ringel Reihe, der Kinder sind wir dreie.
Wir sitzen unterm Holderbusch, und machen alle husch, husch, husch“?
Mutter Holunder
Textauszug aus Weisheiten aus der Natur:
„Ein Holunderbusch war mir schon immer gut vertraut, denn auf dem Hof meines Elternhauses wuchs so ein Baum. Als Kind schnitten wir oft seine Zweige, außen fühlten sie sich hart an, aber innen waren sie ganz weich. Man konnte sie gut aushöhlen, um sie als Puste- oder Blasrohr zu verwenden. Welches Kind kann sich heutzutage noch über so ein Spielzeug erfreuen (!?).
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Der Holunder (Sambucus) wirkt eher wie ein ästiger Strauch oder wie ein zartes Bäumchen. Er kann jedoch zwischen 3 und 7 m hoch werden. Der Holunder hat viele verschiedene Namen: Elder,
Ellhorn, Hölder, Holderbaum, Holderbusch, Holler und Flieder. Aus den großen trugdoldigen flachen Blütenständen mit der gelblichweißen Blütenpracht verzaubert uns der Holderbusch im Mai/Juni.
Schon meine Oma schätze Mutter Holunder
Meine Oma sagte beim Holunderbeerenpflücken manchmal (eine Weisheit aus dem Volksmund): „Wenn du an einem Holunderbaum vorbeigehst, verneige dich und zieh deinen Hut.“
Damals habe ich es nicht so richtig verstanden, aber heute denke ich, es war eine besondere Wertschätzung für diesen Busch und man wollte ihm die Ehrerbietung zeigen.
Es heißt, der Holderbusch sei der Sitz der schützenden Hausgötter. Aus alten bäuerlichen Überlieferungen, die mir mein Großvater erzählte, wurde der Holunder oft zum Schutz gegen böse Geister und zur Abwehr gegen Blitzeinschlag gepflanzt. Früher wurde auch sehr genau überlegt, einen Holunderstrauch einfach so zu fällen“.
Die Botschaft des Holunders:
Nutzen wir die Kraft dieses unscheinbaren Baumes. Jeder Mensch hat in seinem Leben schon einmal unangenehme Dinge erfahren müssen. Dies hat die Seele verletzt und vielleicht wurde sogar das Herz verschlossen, um solchen Schmerz nicht noch einmal fühlen zu müssen. Wichtig ist, diese seelischen Verletzungen und Gefühle nicht zu verdrängen, sondern sie anschauen und zulassen. Wir dürfen uns mit all unseren Verletzungen, Verhärtungen und Gefühlen annehmen, diese können nach und nach aufweichen und dann einfach losgelassen werden.
Je mehr wir von unserem alten Ballast (und all die Verletzungen) loslassen, den wir im Laufe unseres Lebens „gesammelt“ und „aufgestapelt“ haben – je weicher, sensibler und zarter dürfen auch wir (wieder) werden.
Der Holunder lehrt bzw. führt uns von einer „harten Schale zum weichen Kern“.
Der Holderbusch bringt uns zurück zu unserem unbeschwerten Kindsein: Leichtigkeit, Lebensfreude, Fröhlichkeit und Unbeschwertheit leben.
Die eigenen Gefühle und die Individualität annehmen und zum Strahlen bringen – so wie die kleinen Sternchen der Holunderblüte.
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